24.11.2019

Interview mit Familie Habicher zur Wirtshauskultur

Über die Liebe zum Beruf & einen Vorfahren, der an allem „schuld“ ist

Ein Gasthof mitten in einem Tourismusort wie Nauders muss ja ein Selbstläufer sein. Da kommen die Gäste automatisch bei der Tür rein, oder?

Oswald: Früher vielleicht.

Susanne: Der Standort ist natürlich ein Vorteil. Wie sagt man so schön: Konkurrenz belebt das Geschäft. Durch die zahlreichen Restaurants in der Umgebung müssen wir uns richtig anstrengen, die Gäste zufrieden zu stellen.

Andreas: Die ausgezeichnete Küche von Franz und seinem erfahrenen Team ist unser Aushängeschild. Der Fokus auf regionale und saisonale Genussküche kommt sehr gut an. Durch die positiven Bewertungen steigt aber natürlich der Druck, das hohe Niveau zu halten.


 
Viele Traditionsgasthöfe haben Schwierigkeiten mit der Nachfolge. Warum tun es sich bei euch gleich beide Söhne an, in den Betrieb einzusteigen?

Andreas & Franz: Wir sind damit aufgewachsen, dass sich Familie und Arbeit nicht so leicht trennen lassen. Weihnachten haben wir z.B. immer auch mit den Gästen gefeiert. Und es hat sich von klein auf herauskristallisiert, dass der Franz gern kocht und der Andi am liebsten serviert. So landeten wir genau dort, wo wir eigentlich
hinwollten. Trotzdem hatten wir jederzeit alle Freiheiten, einen anderen Weg einzuschlagen.


In Zeiten von vegetarischen und veganen Food-Trends: 
Kommt ein gutes Schnitzel je aus der Mode?

Oswald: Gewiss nicht. Früher wurde zwar deutlich deftiger
gegessen, aber Klassiker wie Kalbsmedaillons, Schnitzel, Kaiserschmarren und neue Kreationen wie unsere Burger werden hervorragend angenommen. Auf spezielle Wünsche gehen wir natürlich ein, so gibt es etwa auch eine kleine Karte mit veganen
Gerichten.


Ihr macht also keine Unterschiede zwischen Nauderer

Stammtischbruder und Urlaubsgast?

Andreas: Unsere Herzlichkeit gibt’s für jeden, unabhängig davon, wo er herkommt. Wir freuen uns aber natürlich über bekannte Gesichter – seien es Urlauber, die in einer Woche gleich mehrmals bei uns einkehren oder Einheimische, denen wir die Treue und Wertschätzung besonders danken.

Das schönste Kompliment, das man eurer Küche machen kann?

 Alle: Wenn die Gäste rundum zufrieden hinausgehen – und wiederkommen!


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