25.08.2018

Christoph am Jakobsweg „Camino Frances“

Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen

„Ich bin dann mal weg“, sagte Junior-Chef Christoph Moritz irgendwann im Mai 2018. Die lange, arbeitsintensive Wintersaison hatte an der Substanz genagt, in die Zufriedenheit über die positive Entwicklung des Hauses mischte sich Müdigkeit – und ein lang gehegter Wunsch: Einmal den Jakobsweg, den „Camino Frances“ in Spanien zu gehen, alleine. Wie oft hatten ihn seine Freunde schon aufgezogen, „Ja, ja, Christoph, das möchten wir sehen, ob du es wirklich durchziehst.“ Jetzt wollte er es durchziehen und er tat es. Kurzerhand wurde ein Outdoorladen gestürmt und Equipment besorgt, ein Flug nach Bilbao wurde gebucht und dann hob er ab – und war weg.

Camino Frances - Christoph Moritz

Mit 13 kg auf den Schultern (Christoph traute sich natürlich mehr Gepäck zu als gängig empfohlen wird) und ambitioniert geplanten Tagesetappen auf der Agenda startete er von León in Richtung Santiago de Compostela. Anfangs traf ihn das übliche Schicksal relativ untrainierter Pilger: Schmerzen. In den Muskeln, in den Knöcheln und vor allem im Kopf, wo der ausgeprägte Leistungssinn nicht so schnell aufgeben wollte. Doch nach und nach zeigten ihm der „Camino Frances“ und die Menschen, die ihn beschritten, den Blick für das Wesentliche. Dazu gehört auch, auf sich und seinen Körper zu hören.

„Auf dieser Reise habe ich sehr viel Kraft getankt und viel gelernt. Die verschiedensten Menschen erzählten mir von ihren Schicksalsschlägen, Hoffnungen und Träumen. Auch mit meinen eigenen habe ich mich in stundenlangen Alleingängen auseinandergesetzt. Der Wandel der Gesellschaft, die künftige Entwicklung unseres Planeten beschäftige mich ebenso wie die Bedeutung von Luxus. Luxus, das wurde mir in diesen vielen einsamen Stunden klar, ist Zeit für Familie und Freunde zu haben. Nein, sie sich zu nehmen, denn in unserer schnelllebigen Zeit müssen wir bewusst Verbindungen schaffen, die halten. Warum widmen wir unseren technischen Hilfsmitteln so viel Aufmerksamkeit und vertrösten dafür Familie, Freunde und Bekannte? Was opfern wir, wenn wir ständig erreichbar sind? Der Drang, etwas verpasst zu haben, bringt jedenfalls große innere Unruhe mich sich.“

Camino Frances - Christoph Moritz

Mit diesen Gedanken im Kopf wurden Christophs Schritte immer leichter und ausholender, je näher er dem Pilgerziel kam. Der Körper hatte sich an die Strapazen gewöhnt und die Dankbarkeit über das eigene Schicksal verlieh Flügel. Es ist doch wirklich ein Glück, gemeinsam mit seiner Familie an seinem „Lieblingsort“ Nauders wohnen zu dürfen! Die Liebe zum Regrounding, zur Natur, Regionalität und Einfachheit sind noch stärker geworden und das Arabella erscheint mehr denn als Chance, den Menschen genau das zu schenken, was sie ersehnen: eine schöne gemeinsame Zeit, in der sie nichts müssen. Denn weniger ist mehr und gerade im Urlaub will man doch nicht täglich zig Entscheidungen treffen müssen, sondern voll und ganz da sein. Im Arabella ist es übrigens durchaus Teil des Konzepts, dass wir als Gastgeber eine Vorauswahl treffen und unseren Gästen Freiraum schaffen, nur das „Wertvollste“ zu spüren und zu erleben.

Doch zurück zum Jakobsweg. Nach knapp 3 Wochen erreichte Christoph stolz und in Gesellschaft liebgewonnener Menschen aus aller Welt die berühmte Kathedrale in Santiago de Compostela. Aus einem, der vorher mit dem Wandern nicht so recht was anfangen konnte, war ein leidenschaftlicher Wanderer geworden. Der neu gewonnene Bewegungsdrang musste auch zu Hause in Nauders sofort ausgelebt werden, und in den ersten Tagen sah man Christoph fast nur am Bike die heimische Natur genießen.

Camino Frances - Christoph Moritz

Die intensiven Eindrücke vom Jakobsweg bringt Christoph Moritz so auf den Punkt:

Einer der speziellsten Momente: 
Der Wandertag mit einer australischen Bestseller-Buchautorin und ihrer Freundin mit dem Gespräch über den Wandel unserer Gesellschaft.

Eine der wichtigsten Erfahrungen: 
Hör auf deinen Körper – er sagt dir genau, was du brauchst.

Eine der bittersten Erfahrungen: 
Die vergessenen Ohropax für die 45-Mann-Zimmer in Jugendherbergen.

Und gibt es ein zweites Abenteuer?
a, den „Camino Frances“ werde ich in den nächsten Jahren definitiv ein zweites Mal alleine gehen.

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