Es ist Hochsommer in Nauders und auf Bergkastel glänzt ein riesiger weißer Haufen – „Was verbirgt sich darunter?“, fragen viele Gäste. Die Antwort überrascht in Zeiten unberechenbarer Winter immer weniger: Oben am Zirmhang legen die Nauderer Bergbahnen mit Ende der Wintersaison ein Schneedepot an, das mit Vlies bedeckt und dermaßen isoliert den Sommer überdauern soll.

Rund 25.000 Kubikmeter Schnee werden dafür von den Pistenmitarbeitern zusammenschoben, davon schwinden bis zum nächsten Saisonstart je nach Witterung nur etwa 20 Prozent. Der „Schnee von gestern“ stellt dann die Grundpräparierung einiger Pisten sicher und ermöglicht dem Skigebiet Nauders, den Skibetrieb zuverlässig Mitte Dezember aufzunehmen. Dieses Snowfarming entspricht auch dem Nachhaltigkeitsgedanken, der in Nauders omnipräsent ist. Denn wenn der Schnee nicht erst aufwendig produziert, sondern nur mehr verteilt werden muss, spart das wertvolle Ressourcen.

Bei der Pistenpräparierung kommen dann moderne Pistengeräte zum Einsatz, die dank GPS-Systemen die Schneehöhen auf den Abfahrten zentimetergenau messen. So wird der vorhandene Schnee effizient und kostensparend verteilt und nur noch nach Bedarf nachbeschneit. Weniger Wasser- und Energieverbrauch freuen übrigens nicht nur die Umwelt, sondern auch den Finanztopf der Bergbahnen, während Gäste mit gutem Gewissen einen schneesicheren Skiurlaub genießen können. Das Schneedepot Nauders schafft also eine Win-Win-Win-Situation!